Die Norderfischerstraße, die die Schiffbrücke mit der Norderstraße verbindet, und die Süderfischerstraße im heutigen Johannis-Viertel deuten mit ihrem Namen darauf hin, dass der Hafen von seinen Bewohnern zum Fischfang genutzt wurde. Hier auf der Hafen-Ostseite wohnten die Fischer. Aber auch die ansässigen Schiffer und selbst Frauen, die das Fischen als Nebenerwerb betrieben, sorgten dafür, dass der Handel mit frischer Ware und die Fischverarbeitung von der Ostseite des Hafens ausgingen. Auch die Fänge von anderen Orten an der Förde wurden aufgekauft, um sie in der Stadt anbieten zu können.
Die hier angebotenen Fische waren meist Dorsch, Butt, Makrele, Hering und Aal. Auch wenn es hieß, „im Hafen ist der Fischfang frei“, kam es hin und wieder zu Einschränkungen, wie z. B. 1825, als zu große Fischernetze die Schifffahrt behinderten.
Noch vor hundert Jahren gab es rund 60 Familien in Jürgensby, die u. a. auch Fischräuchereien betrieben. Der Fischhandel wurde überwiegend von Frauen betrieben.
Einige Fischerboote des 1872 gegründeten Fischereivereins, eingezwängt zwischen dem modernen Gastseglerhafen und den Kaianlagen des Industriehafens, zeugen von dem einstigen Fischereiwesen, das insbesondere noch im letzten Jahrhundert typisch für Jürgensby war.
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