Mit der Entstehung von Flensburg um 1100 entwickelte sich an der Fördespitze ein mittelalterlicher Handelsplatz, der in den folgenden Jahrhunderten mit Unterstützung der dänischen Landesherren an Bedeutung im gesamten Ostseeraum gewann.
Flensburger Schiffe befuhren die Meere zwischen Riga und Königsberg im Osten, Bergen und Drontheim im Norden und Bordeaux im Süden, später auch über den Atlantik nach Westindien in der Karibik. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts war Flensburg die bedeutendste Handelsstadt des skandinavischen Raumes. Man zählte 6.000 Einwohner und 200 Schiffe.
Zentrum des Handelshafens war die Schiffbrücke als Anlegeplatz der Handelsschiffe, die bis ins 20. Jahrhundert hinein Waren aus aller Welt nach Flensburg brachten und hier umschlugen. Zur Blütezeit des Westindienhandels füllten exotische Handelsgüter wie Zucker, Rum, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Edelhölzer die Speicher und Lager der nahegelegenen Kaufmannshöfe. Das große Zollpackhaus von 1843 wurde zum Denkmal des transatlantischen Handels mit Dänisch-Westindien. Heute ist hier das Flensburger Schifffahrtsmuseum eingerichtet. Auch die Schiffsbauplätze lagen früher in großer Zahl an der Schiffbrücke, von wo sie wegen des steigenden Schiffsverkehrs allmählich immer weiter nach Norden verlagert wurden. Dort verloren sie mit der Ansiedlung einer Eisenschiffswerft, der 1872 gegründeten Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft, einhergehend mit dem Ende der Segelschifffahrt ihre Auftraggeber und verschwanden aus dem Hafenbild.
Heute befindet sich an der Schiffbrücke der Historische Hafen, der mit seiner eindrucksvollen Flotte von historischen Frachtenseglern, Dampf- und Motorenschiffen, klassischen Yachten sowie der Museumswerft und dem Schifffahrtsmuseum die maritime Geschichte Flensburgs lebendig hält.
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