Die Geschichte des Grenzhandels

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28. April 2025
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Als die neue deutsch-dänische Grenze im Jahre 1920 gezogen wurde, brachte sie auch ein neues Phänomen in die Region: den Grenzhandel.Dieser war bis 1923 wegen der deutschen Inflation nur für Dänen interessant – man wechselte seine Kronen in Deutschland, vervielfachte damit seine Kaufkraft und kaufte, was man transportieren konnte.
Die Anfänge des heutigen Einkaufstourismus liegen jedoch in den Jahren nach 1945, als die unterschiedliche Versorgungslage und manches Preisgefälle zum Einkauf über die Grenze lockten. Dänen kauften südlich der Grenze die im eigenen Land raren Südfrüchte, während Deutsche vor allem dänische Molkereiprodukte bevorzugten - besonders Butter. Später konzentrierte sich das deutsche Kaufinteresse vor allem auf Möbel in dänischem Design. Dänemark verhinderte bis 1972 mit restriktiven Einfuhrbeschränkungen, dass Dänen die niedrigeren Preise in Deutschland ausnutzen konnten. Nach Dänemarks EG-Beitritt 1973 konnten sie jedoch schrittweise immer mehr mit über die Grenze nehmen. Als in den folgenden Jahrzehnten die Abgaben in Dänemark weiter erhöht wurden, kamen folglich immer mehr Dänen zum Einkauf der steuerbelasteten Waren wie Bier, Wein, Zigaretten und Süßigkeiten über die Grenze. Seit der Einführung des EU-Binnenmarktes 1993 können Dänen fast unbegrenzte Mengen an Bier und Wein auf ihren Tagesausflügen mitnehmen. Aus dem ganzen Land lohnen sich seitdem nun Einkaufstouren zu den auffälligen Grenzhandels-Geschäften, die unmittelbar südlich der meisten Grenzübergänge liegen.