Jollmands Gaard ist ein einzigartiges kulturhistorisches Relikt. Hier kannst du heute Fachwerkhäuser sehen, wie sie im 17. Jahrhundert erbaut wurden.
Es ist ein sogenannter "Hakenhof" - ein besonderer Baustil, der nur aus Südschleswig und Südjütland zwischen Aabenraa im Norden und Dannevirke im Süden bekannt ist. Das Haupthaus ist in Verlängerung mit den Ställen gebaut und die Biegung der Scheunen bildet einen Haken. Das Besondere ist nicht nur das Design des Hofes, sondern auch, dass die Scheunen mit einem Fachwerk mit 3 Gefache gebaut worden sind, gegenüber dem üblichen 2 Gefache.
Der Giebel des Bauernhauses hat eine blinde Tür, die in das schöne Wohnzimmer oder E´Piesel, wie es im örtlichen Dialekt heißt, führte. Es ist denkbar, dass sie zu ihrer Zeit als Totentür fungierte. Es war früher üblich, dass die Vorbereitung des Leichnams und die Totenwache im E´Piesel stattfand. Das hinaustragen der Toten geschah mit den Füßen zuerst durch diese spezielle Tür. Eine Totentür hatte nur einen Türgriff von innen. Da sie nicht für den täglichen Gebrauch benutzt wurde, konnten die Toten nicht ihren Weg zurück ins Haus finden und als Geist umhergehen.
Der letzte Besitzer des Hofs hieß Peter Petersen Jollmand und auf Grund von fehlendem Interesse und Eignung für die Landwirtschaft von ihm und seinem Vater, gibt es heute dieses prachtvolle Beispiel der Bauernkultur der Insel Als. Sie interessierten sich beide eher für Bücher und dies hat die Gebäude des Hofes vor dem Abriss bewahrt, wie es an vielen anderen Orten geschehen ist.
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1922 wird der Hof vom Nationalmuseum sorgfältig vermessen und aufgezeichnet, in der Hoffnung den Hof übernehmen zu können und ihn in das Freilichtmuseum in Brede zu verlegen. Aus dem Plan wird nichts, aber die Zeichnungen wurden hervorgesucht und im Verbindung mit der umfassenden Renovierung des Hofes von 2002 bis 2011 verwendet.
In den folgenden Jahren bis 2018 werden die freistehenden Gebäude renoviert und wiederaufgebaut, sodass heute ein Heimatmuseum präsentiert werden kann, in dem lokale Enthusiasten über die Geschichte des Hofes erzählen und nicht zuletzt über die gründliche Restaurierung, an dem sie oft einen großen Anteil hatten, berichten können.
Für Öffnungszeiten und Preise - siehe Jollmands Gaard Museum.