Christianskirken - Flüchtlingsgräber

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diverse Kunst & Kultur

Zu den Opfern des 2. Weltkriegs zählt auch die deutschen Flüchtlinge, die 1945 in Sønderborg ankamen.

In einem separaten Abschnitt des Østre Kirkegård in Christianskirken in Sønderborg stehen die kreuzförmigen Grabsteine mit insgesamt 229 Namen nebeneinander, die meisten von ihnen deutsche Flüchtlinge, aber auch die sieben deutschen Marinesoldaten, die nach ihrer Hinrichtung am 5. Mai 1945 an Bord des Minensuchers M216 gefunden wurden.

Zwischen den Besatzungsmächten und der dänischen Regierung war vereinbart worden, dass verwundete Soldaten nach Dänemark geschickt werden durften, aber gegen Ende des Krieges kamen Züge und Schiffe mit Flüchtlingen ins Land, so dass sich bei der Befreiung 1945 etwa 250.000 Flüchtlinge in Dänemark aufhielten.

In Sønderborg kamen Züge und Schiffe mit Frauen, Kindern und älteren Männern an. Zunächst wurden die Flüchtlinge in den Privathäusern der deutschen Minderheit untergebracht, aber da es keinen Platz mehr gab, wurden auch Schulen einbezogen.

Die zuletzt eingetroffenen Schiffe sind voll mit Flüchtlingen, die seit Wochen auf der Flucht vor der vorrückenden russischen Armee sind, und viele von ihnen befinden sich in einem schrecklichen Zustand. Vor allem ältere Menschen und Kinder fallen den Krankheiten zum Opfer, wobei besonders die Durchfallerkrankung bei Kleinkindern unter den Flüchtlingen und Einheimischen ihre Opfer fordert.

Heute sind die Namen und Daten von insgesamt 186 Flüchtlingen verzeichnet, darunter 95 Kinder. Einer der auffälligsten Steine ist der der Zwillinge, die im Abstand von zwei Tagen starben.

Jedes Jahr legt eine Gruppe der deutschen Minderheit Blumen auf die große Gedenktafel, und die Grabsteine werden von der Deutschen Kriegsgräberfürsorge gepflegt, die alle zehn Jahre eine Gruppe deutscher Studenten nach Sønderborg schickt, um alle Namen mit Farbe festzuhalten.

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Christianskirken - Flüchtlingsgräber
Ringgade 102
6400 Sønderborg